Freitagswanderung 02.05.2014
Das Wetter machte uns mal wieder einen Strich durch die Rechnung: Die geplante Wanderung vom Cuber nach Fornalutx musste ausfallen. Das Universum will scheinbar nicht, daß wir diese Wanderung machen.
Aber warum in die Erna schweifen,
wenn die Ute liegt so nah.
Die Umgebung von Artá ist sooo schön und hat auch historisch viel zu bieten.
Das Verhältnis Männer zu Frauen war diesmal ausgeglichen: 6 zu 6. Um 9Uhr20 gingen wir von Artá südwestlich in Richtung Bellpuig. An dem Weg sahen wir ein Mohnblumenfeld, daß die Wanderung schon lohnend gemacht hat. Es gab aber noch mehrere highlights. Das antike Kloster Santa Maria de Bellpuig liegt auf einem mit alten Steineichen bewaldetem Hügel.
Schon die Römer hatten hier gesiedelt. Nach der Eroberung Mallorcas durch Jaume dem ersten wurde das Land chritianisiert und dazu mussten Kirchen und Klöster errichtet werden.
!230 gründeten Prämonstratenser aus Catalunien das Kloster und bekamen 8 Landgüter dazu. Die Kirche und die angrenzenden Klostergebäude wurden im Laufe der Jahrhunderte unterschiedlich genutzt. Als die Mönche das Kloster 1425 verließen, ging der Besitz an die Familie Dameto, die 1637 den Titel Markgraf von Bellpuig bekamen. Die Nachfahren der Familie heißen Truyols und leben heute in Artá in einem riesigen Stadtpalast am Ende der Fußgängerzone rechts.
1998 schenkten sie das Kloster der Inselregierung. Seitdem wurde sehr zaghaft renoviert . In den Sommermonaten trifft man schon mal Archäologiestudenten bei Ausgrabungen.Schade ,daß dieser mystische Ort so schwer zugänglich ist.
Wir gingen zurück auf den Weg und sahen links eine der historischen Wassermühlen, von denen wir noch 3 weitere sehen werden. Sie liegen alle am, Torrent dels Molinets der immer Wasser führte, bis auf die letzten 3 Jahre.
Wir folgten dem Weg noch bis zum Ende. Die Natur ist um diese Zeit traumhaft schön: alles blüht. In den Gärten herrscht reges Treiben, überall werden Sommergemüse gesetzt.
Zurück ging es dann auf die Hauptstraße Ma 50. Nach einigen hundert Metern bogen wir Links in den Mühlenweg ein, der immer am Torrent dels Molinets entlang geht. Eine stark verfallene Mühle lag am Weg .Die letzte der Mühlen,die nachweislich aus arabischer Zeit stammt 12 Jahrhundert, ist seid über 30 Jahren in Besitz einer deutschen Familie. Das Geld, was von der Regierung für die Renovierung versprochen war, ist nie angekommen. So verfällt auch diese Mühle immer mehr.-schade-
Das Prinzip der Mühlen war wie folgt: Wasser aus dem Torrent wurde in einem Becken, das höher lag gesammelt, über eine Wasserleitung zur Mühle geleitet, wo es durch ein ca 20m langes Fallrohr eine Turbine betrieb, die widerum eine Kornmühle ein Stockwerk höher betrieb. Das functionierte alles mit natürlichen Gefälle ,ganz ohne Motoren, die man damals noch nicht kannte.
Was die Hydraulik betraf ,waren die Araber auf dem höchsten Stand und brachten Mallorca eine Blütezeit ohnegleichen.
Danke an Vreni und Rolf, die uns erlaubten alles zu besichtigen und unser Picnic bei ihnen zu machen.
Auf dem Rückweg verließen wir das Mühlental nach links.
Wir erreichten Artá nach 4 Stunden ,davon etwa eine Stunde Pause.
Ausklingen liessen wir den für mich letzten Wandertag im Parisienne.Es wird aber weiter gewandert unter der Leitung von Klaus. Seine Telnr. 971-841074 oder Handy 679-509777
Freue mich auf ein Wiedersehn! Eure Elisabeth
2014-05-02 Artà |